Alles geben

Wie wir uns denken können, gibt es zwischen den wechselwarmen Tieren und uns Säugetieren beträchtliche physiologische Unterschiede.

Zum Beispiel sind eine Schlange oder ein Krokodil bei geeigneter Umgebungstemperatur sofort nach dem Erwachen bereits munter und leistungsfähig, bestens bereit zu jedweder Anstrengung. Wir Säugetiere können dagegen schwerlich unseren persönlichen Rekord auf 60 Meter brechen, wenn wir gerade erst aus dem Bett gestiegen sind…

In anderen Worten: Die natürliche Bewegung der Leistungsfähigkeit von uns Menschen folgt einem gaußschen Gesetz: Von einem Zustand vollständiger Ruhe ausgehend, ist es nicht möglich, eine hohe Leistung zu erbringen.

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Fertig…

Wie wir im vorhergehenden Post festgestellt haben, nehmen Naturerscheinungen einen gaußschen Verlauf: Unsere körperliche Performance kann da keine Ausnahme machen.

Wenn wir mit einer Aktivität von gewisser Intensität beginnen, wird uns klar, dass es nicht zu schaffen ist, auf einen Schlag alles zu geben. Im Folgenden gebe ich euch drei Beispiele des selben Phänomens unter unterschiedlichen Gesichtspunkten:

  • wenn es sich um eine Übung oder eine körperliche Anstrengung handelt, steigt unsere Leistung im Laufe der Zeit an, um dann mit der Erschöpfung zu verebben;
  • wenn es sich um eine haptische Fähigkeit handelt, wird sie sich nach einer gewissen Zeit der Übung verbessert haben;
  • wenn es sich um eine haptische Fähigkeit handelt, wird sie sich nach einer wenn wir einen Sprint machen, erreichen wir unsere Höchstgeschwindigkeit erst nach einigen Sekunden der Beschleunigung
  • … und so weiter

Ihr werdet herausfinden, dass die wirksamste Strategie, um in einer Tätigkeit alles zu geben, es sein wird, euch schrittweise auf die Anstrengung vorzubereiten. Continue reading

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Gaußsche Funktionen

Die farbigen Linien, die ihr auf dem Bild seht, zeigen Kurven einer charakteristischen Form, die nach dem deutschen Mathematiker Gauß, der ihre Gleichung aufstellte (die wir uns angesichts ihrer Kompliziertheit ersparen können), gaußsche Kurven genannt werden. Wie ihr sehen könnt, handelt es sich um eine Kurve in Form einer Glocke, die flacher oder steiler sein kann. Das Maximum, der Höchstwert, muss nicht in der Mitte liegen, sondern kann in Richtung des Anfangs oder des Endes der Kurve verschoben sein: Man spricht in diesem Fall von einer asymmetrischen gaußschen Kurve.

Unser Interesse für gaußsche Kurven ergibt sich aus der Tatsache, dass diese Kurven mehrere Naturphänomene beschreiben können.

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Was uns gut tut

Im vorhergehenden Post haben wir hauptsächlich darüber gesprochen, was schlecht für uns ist. Doch es ist ebenso angebracht, über die Dinge nachzudenken, die allgemein dafür bekannt sind, dass sie gut für uns sind.

Leider gibt es nichts auf dieser Welt – oder es ist mir jedenfalls nicht bekannt –, das für alle gut ist, immer, in jeglicher Art der Anwendung, der Menge und der Häufigkeit: kein Training, keine Handlung, keine Betätigung der Welt; keine Speise, kein Getränk, kein Aspirin und keine Strahlung; kein Gefühl, keine Emotion, keine Form der Meditation.

Wir sind vielschichtige und wandelbare Geschöpfe, uns selbst niemals gleich; wir haben – in verschiedenen Augenblicken und Phasen und manchmal auch gleichzeitig – unterschiedliche Bedürfnisse und Gefallen, die einander manchmal widersprüchlich gegenüber stehen: Wenn wir frieren, gefällt uns die Wärme, wenn uns heiß ist, suchen wir die Kälte; wenn wir Hunger haben, finden wir Gefallen daran, zu essen, wenn wir sehr satt sind, bereitet uns schon der Gedanke an Essen Unbehagen; wenn es uns an Flüssigkeit mangelt, brauchen wir Wasser, doch wenn wir hyperhydriert sind, kann uns Wasser sogar schaden. Es gibt Gedanken, die zu denken sehr schön und nützlich ist, doch ein Gedanke, der zum Zwang wird, hilft uns nicht mehr mehr dabei, zu wachsen.

Um ein etwas komplexeres Beispiel zu machen: Im medizinischen Bereich gibt es den typischer Fall, dass eine Person angibt, an Kalziummangel in den Knochen zu leiden, doch indem sie mehr Kalzium zu sich nimmt (durch Nahrungsergänzungsmittel oder auf dem Wege der Ernährung) erkrankt sie an Nierensteinen[1], ohne dass der Kalziummangel in den Knochen auch nur minimal kompensiert worden wäre.

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